Die „Raumkante“ ist ein Projekt für gemeinschaftliches und selbstverwaltetes Wohnen in der Heidelberger Südstadt. Ziel war die Schaffung sozial verträglichen Wohnraums in urbaner Lage, der sich durch kostengünstige Mieten auszeichnet. DGJ entwarf für die „Raumkante“ ein Passivhaus nach KfW-Effizienzhausstandart 40plus in elementierter Holzrahmenbausweise.
Der Grundriss des Gebäudes besteht auf jedem Stockwerk aus einzelnen Clustern, die unterschiedlich stark autonom sind. Einzelne Cluster sind mit eigenem Bad ausgestattet, andere nicht – diese teilen sich ein Bad mit einem weiteren Cluster. Auf jedem Stockwerk teilen sich die Bewohnenden einen großen Gemeinschaftsraum zusammen mit einer Gemeinschaftsküche. Es entsteht ein Mix aus privaten Rückzugsräumen in den einzelnen Clustern und einer großzügig geschnittenen Gemeinschaftsfläche. Hier wird eine bestmögliche Umsetzung der Idee eines Zusammenlebens vieler Menschen auf wenig Raum angestrebt. Die Begegnungsfläche lädt zum regelmäßigen Austausch ein und macht ein gemeinschaftliches Leben möglich, bei dem etwa Carearbeit zusammen gestaltet und geteilt werden kann.
Die „Raumkante“ ist nach dem Prinzip der Suffizienz, der Reduktion auf das Nötigste, entworfen. Geräte-, Material- und Flächenverbrauch werden auf ein mögliches Minimum reduziert. Die einzelnen Wohnräume in den Clustern sind eher klein geschnitten und weisen eine Quadratmeter-Zahl von 9,5 m² bis 11,4 m² auf, sodass der Pro-Kopf-Flächenverbrauch in der Raumkante relativ gering ist. Inklusive der gemeinschaftlich genutzten Fläche liegt er mit ca. 28-36 m² pro Person weit unter dem Bevölkerungsdurchschnitt von 47 m² (laut Umweltbundesamt).
Projektzeitraum:
2018 bis 2022
Fläche:
972,9 qm (BGF)
KG300 + 400:
rund 1.500.000,00 Euro brutto
Bauherr: Raumkante e.V.