Das Dorf Pigniu/Panix liegt auf 1300 M.ü.M. in der Region Surselva der Gemeinde Graubünden. Dort hat sich das Dorf an einem Südwest-Hang in der nördlichen Talseite angesiedelt. Die lineare Struktur sollte erhalten bleiben, entsprechend liegt das Haus direkt an der neuen Strasse wie bereits zwei andere, neuere Häuser. Klar ersichtlich, dass es sich bei dem Haus um ein Gebäude unserer Zeit handelt, passt es sich zugleich ins Dorfbild ein. Zentral bei der Gestaltung des Entwurfs war darüberhinaus die intensive Verbindung des Wohnhauses mit der Landschaft und dem umgebenden Garten.
Daher ist das Haus als eine Spirale entworfen, die die monolithische Grundform auflöst und Bezüge zwischen Innen und Außen durch die Dynamik des Raumes und der Form generiert. Ein Band umschließt das gesamte Volumen. Es ändert seine Materialität von Beton im Sockelbereich zu einer Holzfassade im Obergeschoss.
Die Materialien des Hauses sind in Bezug auf die umliegenden Häuser und Scheunen gewählt. Seine konstruktive Sprache verbindet traditionelle Elemente mit modernen Techniken. Der untere Teil wurde mit einer flachen Modulschalung betoniert – der obere besteht aus vorgefertigten Holzelementen, die mit handgeschnittenen Lärchenschindeln bedeckt sind. Die Lärchenfenster und Fensterläden sind für beide Teile gleich, was die Kontinuität des Streifens betont. Während das Haus mit seiner äußeren Erscheinung vereinheitlicht ist, sind die inneren Räume völlig unterschiedlich. Die offenen Räume sind nur durch Ebenen und Schiebewände unterteilt. Die Kontinuität der Spirale spiegelt sich in der räumlichen Struktur und damit in den täglichen Bewegungen der Bewohner wider. Der Kamin aus Speckstein ist das Herzstück der Bewegung – über zwei Ebenen vom Ofen bis zur ‚Chaise très Longe‘ endet er in der Küche.
Seit Sommer 2012 ist das Haus unter www.surselva.info für Ferienmiete geöffnet.
Bauherr
M. Leummens
Direktauftrag
Ferienhaus
Planung u. Fertigstellung
2002 – 2004
BGF
150 m2
Preis
Nominiert Goldener Hase – Die Besten 2004