Das aus der Gründerzeit stammende Objekt in der Mechenstraße in Bonn wurde umfangreichen Umbaumaßnahmen unterzogen und sowohl in energetischer, funktionaler als auch gestalterischer Sicht auf den neuesten Stand gebracht. Hofseitig wird die Wohnfläche mit einem Holzbau erweitert und den Innenräumen ein großzügiges, modernes Ambiente verliehen. Die Struktur des Gebäudes wurde einer neuen Nutzung angepasst: Aus den kleinteiligen, abgeschlossenen Räumen wurden ein großzügiger fließender Wohnraum, der heutigen Ansprüchen entspricht und langfristig für zukünfitge Wohnformen genutzt werden kann.
Bewusst wurden jedoch schützenswerte Teile der Baukonstruktion – wie zum Beispiel die alte Holztreppe – erhalten und in die Konzeption integriert. Hofseitig wurden Anbauten abgerissen, die Fassade begradigt und die Wohnfläche durch einen Anbau in Holzbauweise erweitert.
Das Haus in der Mechenstraße in Bonn wurde nicht nur räumlich neu gestaltet, auch das äußere Erscheinungsbild wurde geändert und der neuen Nutzung angepasst. Die Fassade wurde neu gestaltet und gedämmt. Der Öffnungsanteil wurde nach den solaren Einträgen und den dahinterliegenden Nutzungen entworfen. Auf der nach Südwesten orientierten Gartenseite können solare Gewinne genutzt werden und so wurde die Fassade mit großen Fensterflächen gestaltet. Straßenseitig finden sich die privaten Räume, deren Fassade mit kleineren Fenster gestaltet wurde.
Diese Wohnraumerweiterung und die Dämmung der Fassade wurden durch einen vorfabrizierten Holzbau erstellt, was Vorteile für die Bauzeit und die Präzision der Konstruktion hatte. Das Gebäude wurde zudem im Passivhaus-im-Bestand-Standard (PHiB) modernisiert und einem neuen Nutzungskonzept angepasst. Die Gebäudehülle wurde umlaufend gedämmt und der Heizenergiebedarf auf 25kWh/qm*a reduziert. Um die Lüftungsverluste zu verringern, den Komfort zu erhöhen und die bauphysikalischen Probleme zu vermeiden, wurde eine kontrollierte Wohnungsbe- und entlüftung eingebaut. Die Lüftungsleitungen wurden dabei in die Dämmschicht der Fassade integriert, um die strukturellen Eingriffe in die Bausubstanz gering zu halten. Zur installierten Haustechnik gehören eine Sole Wasser Wärmepumpe, betrieben mit zwei 65 m tiefen Bohrungen und eine solarthermische Anlage auf dem Dach.
Projektzeitraum
2010 – 2012
Fläche
300 m²
Bauherr
privat
Preise
Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung
FAZ Preis Neue Häuser 2012