Das Projekt ist Teil der Internationalen Bauausstellung IBA Heidelberg, welche Fragen bezüglich Wissenschaft, Architektur und Stadt im 21. Jahrhundert nachgeht. Unser Projekt beschäftigt sich mithilfe zweier in der Planung befindlicher Forschungsprojekte mit der Frage der Funktion von Gebäuden und bietet somit die Möglichkeit eines Wissenstransfers.
DGJ Architektur unterstützt das Projekt in einem gemeinsamen Entwurf und Entwicklungsprozess seit 2015. Aufgrund der engen Zusammenarbeit ließ sich für das CA-Gebäude eine völlig neue Wohnform entwickeln, die auf zeitlichen und räumlichen Maßstäben eine flexible Nutzung und Anpassung der Wohnungen ermöglicht. Die Grundform der Wohnung besteht aus einer Gemeinschaftsfläche in der Mitte, um die Individualräume und der Sanitärbereich angeordnet sind. Die Individualräume bestehen jeweils aus zwei Teilen mit je 7qm Fläche: eine räumlich geschlossene Kernzone und eine offene Zone, die zunächst räumlich nicht vom Gemeinschaftsbereich der Wohnung getrennt ist. Die flexible Zone kann nach den individuellen Wünschen und Lebensgewohnheiten der einzelnen BewohnerInnen entweder komplett offen verbleiben, durch Raumteiler (Tisch, Regal) teilweise abgetrennt oder auch, durch das Versetzen der Wand der Kernzone oder Einsatz einer zweiten Wand, komplett räumlich getrennt werden. Die Konstruktion ermöglicht es, dass die Innenwände im Selbstbau mit einfachen Mitteln hergestellt und versetzt werden können. So wird das Gebäude zu einem Labor, in dem die einzelnen BewohnerInnen und Wohngemeinschaften den Raumbedarf, die Nutzung und die räumliche Konfiguration der Wohnung zwischen Individual- und Gemeinschaftsflächen rekonfigurieren und verhandeln können.
Das Projekt ist Teil der Förderung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Programm „Variowohnungen“ und des Förderprogramms „Holz Innovativ“ des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, das aus Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln finanziert wird.
Projektzeitraum
2015 – 2023
Fläche
ca. 7.198 m2
KG 300+400:
rund 15.000.000 Euro
Bauherr
Collegium Academicum GmbH
Fotograf:
Thilo Ross
Auszeichnungen und Preise:
- Teil der Internationale Bauausstellungen (IBA) Heidelberg »Wissen | schafft | Stadt« (2012 – 2022).
- „Beispielhaftes Bauen“ 2023, Auszeichnung der Architektenkammer Baden-Württemberg.
- Holzbaupreis Baden-Württemberg 2024.
- CONSTRUMAT Awards 2024 „Sustainability“, Gewinner des Publikumspreises.
- Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 in der Kategorie „Prozess und Initiative“ des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen.
- Deutscher Bauherrenpreis 2024.
- Badischer Architekturpreis 2024 in der Kategorie „Ökologisches Bauen“.
- Nominierung DAM Preis 2025 (Aufnahme auf die Shortlist und in die Publikation „Architekturführer Deutschland 2025“, DOM publishers, Berlin).
- Finalist des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur 2024 (DNP).