Das Projekt Minimum Impact House ist ein Prototyp für nachhaltigen Wohnungsbau in der Stadt. Nachhaltigkeit und Ökologie erfordern eine ganzheitliche Optimierung des Bauens. Beim Minihaus wurden Herstellung des Gebäudes, Betrieb und Standortfaktoren wie Urbanität und Mobilität gemeinsam betrachtet. Dabei stellte sich heraus, dass eine innerstädtische Nachverdichtung zahlreiche ökologische Vorteile mit sich bringt.
Diese bestehen in einer Verhinderung der weiteren Landschaftszersiedlung, einer Verringerung des Verkehrs, der intensiveren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur sowie der Stärkung des sozialen Gefügen in der Stadt. Zur Erschließung der innerstädtischen Nischen ist die Entwicklung neuer Bautypologien und Baukonstruktionen für die Schaffung von nachhaltigem Wohnraum in der Stadt nötig. Ein lediglich 29 qm umfassender Standort wurde gewählt, um das Minimum Impact House so zu bauen, dass es mit einem Einfamilienhaus von 150 qm vergleichbar ist.
Eine ganzheitliche Optimierung des Vorhabens in Hinblick auf die Nachhaltigkeit wurde erreicht, in dem nicht nur der Energieverbrauch während des Betriebs berechnet und verbessert wurde, sondern auch durch eine Ökobilanzierung aller Baumaterialien und Leistungen, die zur Errichtung und dem Unterhalt des Gebäudes ermittelt wurden. Das Projekt Minihaus wird – mit der Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU – begleitet von einem Forschungsprojekt für nachhaltiges Bauen in der Stadt. Es versucht, die Nachhaltigkeit innerstädtischer Wohngebäude zu optimieren und konzentriert sich auf folgende Innovationsbereiche:
– Suffizienzstrategien zur Reduktion des Flächen- und Ressourcenverbrauchs
– Reduzierung des Landverbrauchs
– Optimierung der Nachhaltigkeit der Gebäudekonstruktion unter Berücksichtigung erneuerbarer Ressourcen und Lebenszyklen von Bauteilen
– Mehrgeschossigen Holzbau in der Stadt
– Minimierung der Betriebsenergie
– Untersuchungen und Nachweise zur Qualifizierung und Quantifizierung ökologischer und ökonomischer Vorteile
– Entwicklung von Planungmethoden zur Optimierung der Nachhaltigkeit bei Bau und Betrieb von Wohngebäuden in der Stadt.
– Entwicklung von Umsetzungsstrategien und Optimierung der Gebrauchstauglichkeit der ganzheitlich nachhaltigen Bauformen
Das Minimum Impact House wurde von einem Verbundforschungsprojekt mit Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH und dem Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen unter Prof. Manfred Hegger der TU Darmstadt begleitet. Gefördert wurde es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU.
Projektzeitraum
2004 – 2008
Fläche
220 m²
Bausumme
372.000 EUR
Preise
– Bundessieger Effizienzhaus (DENA und BMVBS) 2009
– Green Building Award der Stadt Frankfurt 2009
– Anerkennung vorbildliche Bauten im Lande Hessen 2008
– Hessischer Holzbaupreis 2008